München, 8. November 2022 – Wie steht es mit der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen? Wo liegen aktuelle Herausforderungen, was ist schon umgesetzt? Diese Fragen diskutierte eine interdisziplinäre Expert:innenrunde am 19. Oktober 2022 im Bayerischen Landtag.
In diesem Rahmen wurden auch digitale Tools vorgestellt, die schon jetzt einen innovativen Beitrag zur digitalen Gesundheitsversorgung leisten. Mit dabei war die App easyDOAC, die Ärztinnen und Ärzten bei der Auswahl und Dosierung bestimmter Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung unterstützt.
Nutzbringende digitale Anwendungen in der Gesundheitsversorgung vorantreiben: Dieses Anliegen stand im Fokus der Veranstaltung „Digitale Helfer in der Medizin“ im Bayerischen Landtag, die von der Daiichi Sankyo Deutschland GmbH ausgerichtet wurde. Entscheidungsträger:innen aus Gesellschaft und Politik diskutierten aktuelle Möglichkeiten der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen – zum Wohle von Patient:innen, Ärzt:innen und medizinischem Fachpersonal. Hier lege ein ernormes Innovationspotenzial, so MdL Bernhard Seidenath, München. Bei der Umsetzung seien jedoch noch etliche Steine aus dem Weg zu räumen. Der Ausbau großer Datensammlungen wie beim Krebsregister müsse vorangetrieben werden, ohne den Datenschutz zu vergessen – denn „Daten teilen, heißt besser heilen“, so Seidenath.
Auch Prof. Siegfried Jedamzik, Vorstand GOIN und MEDI Bayern, wies auf noch vorhandene Defizite vor allem beim Datenaustausch hin – so kommunizieren 29 % der Ärztinnen und Ärzte immer noch per Fax. Dennoch schreitet die digitale Entwicklung rasant voran: In Deutschland gebe es gute, praktikable und schon umgesetzte digitale Projekte betonte Prof. Clarissa Kurscheid, Präsidentin der europäischen Fachhochschule EU/FH, Köln. Einige dieser innovativen Konzepte wurden im Rahmen der Veranstaltung vorgestellt, so auch die digitale Anwendung easy-DOAC.
easyDOAC: Digitale Unterstützung bei der Behandlung mit Blutgerinnungshemmern
Verschlüsse von Blutgefäßen (Thromben) sind die häufigste Ursache für Schlaganfälle. Vorbeugend und therapeutisch werden Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung eingesetzt. Eine neuere Klasse von Wirkstoffen sind die direkten oralen Antikoagulanzien (DOAKs) – Medikamente, die direkt die Blutgerinnung hemmen und als Tabletten eingenommen werden. Derzeit sind vier Präparate für bestimmte Indikationen zugelassen. Für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte gibt es beim Einsatz dieser Medikamente einiges zu beachten. So können – vor allem bei Patient:innen mit weiteren behandlungsbedürftigen Erkrankungen – unerwünschte Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten entstehen. Auch besteht die Gefahr der Unter- oder Überdosierung der DOAKs, zum Beispiel, wenn die Nieren nur eingeschränkt funktionieren. Hier setzt easyDOAC an: Die anwenderfreundliche App unterstützt Ärztinnen und Ärzte bei der Auswahl und korrekten Dosierung von DOAKs. Sie wurde vom Universitätsklinikum Heidelberg in enger Kooperation mit Daiichi Sankyo Deutschland und der BAYOOCARE GmbH entwickelt.
Nicole Balke-Karrenbauer, Senior Research Managerin figus GmbH, erläuterte den Nutzeffekt des zugelassenen Medizinprodukts: Nach Eingabe individueller Patient:innendaten erhalten Ärzt:innen fachlich geprüfte Dosierungsempfehlungen zu allen vier zugelassenen DOAKs. Mit Angabe der gleichzeitig eingenommenen Medikamente lassen sich mit der App auch Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sowie Kontraindikationen der jeweiligen Produkte prüfen. easyDOAC steht Ärzt:innen kostenlos zur Verfügung und ist online sowie offline über Smartphone, Tablet, Laptop oder Desktop nutzbar. Letztlich profitieren vor allem Patient:innen von der ärztlich genutzten Entscheidungshilfe: Über- und Unterdosierungen könnten damit vermieden und Kontraindikationen sicher identifiziert werden.
Gesundheits-Apps, DocOnLine, Telemonitoring: Innovative Ansätze
Christian Bredl, Leiter TK-Landesvertretung Bayern, wies auf die dringende Notwendigkeit hin, die Digitalisierung in der Medizin voranzutreiben. So werde die elektronische Patientenakte (ePA) das deutsche Gesundheitswesen nachhaltig verbessern. Zu den innovativen Ansätzen der Techniker Kran-kenkasse gehören Apps für Patient:innen. Den TK-Versicherten stehen verschiedene kostenlose Gesundheits-Apps zur Verfügung, etwa ein digitales Diabetestagebuch, eine Migräne-App, ein medizinisches Online-Knietraining oder eine App für Krebskranke. Daneben gibt es sogenannte Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) – also Gesundheits-Apps auf Rezept –, die seit 2019 ärztlich verordnet bzw. bei der Krankenkasse angefragt werden können. Dr. Marcel Jedraßczyk und Natalie Schmidt stellten DocOnLine vor, ein digitales Pilotprojekt der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern.
DocOnLine organisiert ärztliche, telemedizinische Patient:innenberatungen, deren Herzstück die Videosprechstunde ist. Versicherte mit einem medizinischen Anliegen werden über die telefonische Servicestelle 116117 an einen Telearzt/eine Teleärztin vermittelt. Das Angebot ermöglicht innerhalb einer Stunde Zugang zur ärztlichen, ortsunabhängigen Beratung und leistet damit einen innovativen Beitrag zur flächendeckenden Versorgung der Versicherten im ambulanten Bereich. Auch das Projekt Telemonitoring bei chronischer Herzinsuffizienz sei ein innovatives System mit hohem Nutzwert für die betroffenen Patient:innen, so Dr. Maximilian Weiß, CEO Actimi GmbH. Telemonitoring – die Kontrolle medizinischer Daten aus der Ferne – ist seit 2022 bei chronischer Herzinsuffizienz eine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen bei definierten Einschlusskriterien.
Behandelnde Ärzt:innen können Betroffene über ein telemedizinisches Zentrum (TMZ) in ein Telemonitoring-Programm aufnehmen. Mit dem Set aus Blutdruck- und EKG-Messgerät, Waage und Tablet mit vorinstallierter medizinischer Software können Patient:innen ihre Werte selbst eingeben. Diese werden unter Berücksichtigung des Datenschutzes im TMZ ausgewertet. Auffälligkeiten werden an die ärztlichen Stellen weitergeleitet, die sich wiederum mit den Betroffenen in Verbindung setzen. So wird deutlich früher als bisher erkannt, wann eine chronische Herzinsuffizienz vom Körper nicht mehr kompensiert werden kann. Die entsprechend frühere Behandlung wirkt sich positiv auf die Krankheitsverläufe und die Patient:innengesundheit aus – und spart letztlich auch dem Gesundheitssystem Ausgaben.
Über Daiichi Sankyo
Daiichi Sankyo entwickelt neue Modalitäten und innovative Medikamente. Wir nutzen unsere erst-klassige Forschung und Technologie, um weltweit unseren Beitrag zu einer verbesserten Lebensquali-tät zu leisten. Zusätzlich zu unserem derzeitigen Portfolio von Medikamenten gegen Krebs sowie kar-diovaskuläre Erkrankungen konzentriert sich Daiichi Sankyo insbesondere auf die Entwicklung neuer Therapien für Menschen mit Krebs und anderen Krankheiten mit hohem ungedecktem medizinischem Bedarf. Unsere starke Entwicklungspipeline baut auf einer über einhundertjährigen Forschungsge-schichte auf. 16.000 Mitarbeiter:innen in über 20 Ländern tragen zu unserer Vision bei, bis 2030 ein innovatives globales Unternehmen im Gesundheitswesen zu werden, das zu einer nachhaltigen Ent-wicklung der Gesellschaft beiträgt.
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